Betriebskosten einer PV Anlage

Unter den Betriebskosten einer PV Anlage werden die Kosten verstanden, die eine langfristige Nutzung und Funktion der PV Anlage sicherstellen. Hierzu gehören beispielsweise Reparatur – sowie Wartungskosten. Zudem empfiehlt es sich, Rücklagen für mögliche Defekte und auch Versicherungskosten zu bilden. Eine allgemeine Berechnungsgrundlage besagt, dass jährlich für anfallende Betriebskosten ca. 1 – 2 % der getätigten Investitionskosten zurückgestellt werden sollten, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben. Im nachfolgenden Beitrag werden die Betriebskosten einer PV Anlage näher beschrieben.

 

Die Unterscheidung der Betriebskosten einer PV Anlage

Es ist nicht immer genau möglich, eine absolute Abgrenzung der anfallenden Betriebskosten einer PV Anlage vorzunehmen. Zusätzlich zu den Reparatur- und Versicherungskosten fallen weitere Reinigungskosten sowie Gebühren für die genutzten Stromzähler an. In der Praxis wird, um eine Vereinfachung der möglichen Kostenbestandteile vorzunehmen, eine Untergliederung der Betriebskosten in fixe Betriebskosten sowie variable Betriebskosten vorgenommen. Fixe Betriebskosten bestehen als feste Größe immer, da sie leistungsunabhängig sind. Ein Beispiel hierfür sind die genutzten Zähler für die eine feste Rate gezahlt werden muss, unabhängig, ob die PV Anlage viel oder wenig genutzt wird. Die variablen Betriebskosten entstehen immer leistungsabhängig. Hierzu gehören Wartungskosten, Reinigungen oder auch anfallende Reparaturen.

Fixe Betriebskosten auf einen Blick:

• Stromzählergebühren
• PV-Versicherung

Variable Betriebskosten auf einen Blick:

• Wartungskosten
• Reinigungskosten
• Reparaturkosten

Laufende Kosten bei Photovoltaikanlagen

Erfahrungsgemäß fallen in den ersten Jahren der Nutzung einer Solaranlage die laufenden Kosten in Summe gering aus. Trotz dessen, dass eine PV Anlage Einnahmen generiert, sind die Ausgaben zunächst übersichtlich. Zu bedecken ist, dass in den ersten Jahren der Nutzung beispielsweise anfallende Reparaturkosten eher gering sind. Mit der Zunahme der Nutzungsdauer erhöht sich dieser variable Kostenbock jedoch. Ein Wartungsvertrag für PV Anlagen wird deutlich empfohlen, da mithilfe regelmäßiger Wartungen teure Komplikationen frühzeitig erkannt werden können, um sie kostengünstig zu beseitigen. Durch eine regelmäßige Reinigung der Anlage wird darüber hinaus sichergestellt, dass die Energiegewinnung und Stromeinspeisung in das öffentliche Netz komplikationslos und ohne weitere Störungen vonstattengehen kann. Zudem wird der Ertrag der Anlage hierdurch so hoch wie möglich gehalten.

Die Zählermiete – Betriebskosten einer PV Anlage

Je nach Stromanbieter kann die anfallende Zählermiete unterschiedlich hoch sein. Die Werte, die hierfür berechnet werden, liegen erfahrungsgemäß zwischen 15 € und 40 € je Kalenderjahr. Sollte ein Teil des erwirtschafteten Stroms jedoch selbst verbraucht werden, wird ein weiterer Stromzähler notwendig.

Notwendige Versicherungen – Betriebskosten einer PV Anlage

Der Wert der Versicherungskosten kann nicht so einfach beziffert werden, da unterschiedliche Optionen hierfür möglich sind. Es gibt beispielsweise die Option, die PV Anlage durch die Gebäudeversicherung mit abdecken zu lassen. Jedoch bieten diese Dienstleistung nicht alle Versicherungsträger an. Eine weitere Option besteht darin, eine autarke PV-Versicherung abzuschließen. Diese Versicherung schützt dann ganzheitlich vor möglichen Schäden wie Sturm, Blitz, Hagel, Vandalismus oder Überschwemmung. Anlagenbetreiber sollten zudem darauf achten, dass zwingend ein Ertragsausfall mit in der Versicherung inklusive ist. Abhängig vom Versicherungsanbieter können mitunter Ertragsausfälle der PV – Anlage zwischen drei bis 18 Monaten übernommen werden. Zu beachten gilt ebenso, dass die Wiederherstellungskosten der Anlage auch mit abgesichert sind.

Weitere Inhalte einer Photovoltaikversicherung auf die geachtet werden sollte:

• Eine Elektronikversicherung, um Schäden der elektronischen Bestandteile abzusichern.
• Eine Montageversicherung, falls im Zuge einer Montage Schäden auftreten.
• Eine Betreiberhaftpflichtversicherung, die Schäden an dritten Personen abdeckt.

Im Schnitt müssen Betreiber einer PV-Anlage mit einem Kostenbestandteil von bis zu 0,35 % der Netto-Investitionskosten für eine solche Versicherung veranschlagen. Im Schnitt entspricht das 50 € bis 150 € pro Jahr.

Wartungskosten als Betriebskosten einer PV Anlage

Zu den anfallenden weiteren Kostenbestandteilen für eine Solaranlage gehören die Wartungskosten. Hierfür sollten Verbraucher für sich genau hinterfragen, welche Wartungskostenbestandteile jedoch für die PV Anlage tatsächlich sinnvoll sind. Um eine Standardisierung und eine Vergleichbarkeit der Kosten hierfür sicherzustellen, empfiehlt sich ein sogenannter Wartungsvertrag. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Anlage auch fachgerecht betreut wird, um mögliche Komplikationen bereits frühzeitig zu erkennen und kostengünstig zu beseitigen.
Ein paar einfache Wartungsarbeiten kann der Inhaber auch selbst durchführen. Hierzu gehört, dass der Leistungswert der Solaranlage überprüft wird. Sollten die Werte der PV Anlage im Vergleich zum Vorjahr abfallen, so ist Vorsicht geboten. Dieser Sachverhalt spricht erfahrungsgemäß für verschmutzte Solarmodule. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist ein Fachmann hinzuzuziehen. Der Fachmann untersucht die Verschmutzungen und beseitigt sie fachgerecht. Hierfür sind Spezialequipment und geübte Handgriffe notwendig, um keine weiteren Schäden hervorzurufen.

Fragen zu regulären Bestandteile einer fachgerechten Reinigung der PV Anlage:

• Bestehen Verschmutzungen bzw. Beschädigungen der Module?
• Liegen Beschädigungen vom Glas oder an den Rahmen vor?
• Gibt es Veränderungen der Unterkonstruktion?
• Bestehen Fehler in der gebotenen Dachhaut?
• Sind alle Klemmverbindungen, Schrauben sowie Befestigungen zu Unterkonstruktion fest?
• Ist die Funktionsweise der Zähleranlagen und des Wechseltrichters intakt?
• Sind alle Sicherheitseinrichtungen einwandfrei?
• Ist die elektrisch-technische Leistungsfähigkeit gegeben?
• Sind die Anschlüsse und Steckkontakte des Wechseltrichters intakt?

Reinigungskosten als Betriebskosten einer PV Anlage

Um eine professionelle Reinigung durchführen zu lassen, empfiehlt es sich die Anlagengröße zu beachten, denn hiernach berechnen sich die anfallenden Kosten zur Reinigung vom Fachmann. Im Durchschnitt werden je Quadratmeter der Anlage die Preise berechnet. Es müssen 2,00 € bis 3,00 € je m² als Grundlage kalkuliert werden. Sollte es einen Vertrag zur Reinigung geben, lassen sich entsprechende Firmen erfahrungsgemäß auf einen minimierten Preis ein. Hier muss im Schnitt mit 1,50 € je m² gerechnet werden.

Eine regelmäßige Reinigung der PV Anlage kann sehr sinnvoll sein, denn Verschmutzungen werden hierdurch frühzeitig entfernt und können nicht zu größeren Schäden führen, die daraufhin teure Reparaturkosten nach sich ziehen. Dennoch sollten die Kosten für eine Reinigung mit dem Ertrag ins Verhältnis gesetzt werden.

Reparaturkosten als Betriebskosten einer PV Anlage

Die anfallenden Reparaturkosten einer PV Anlage lassen sich nicht aussagefähig im Vorfeld beziffern. Je nach Wartungs- und Reinigungsstand der PV Anlage, können die Besitzer jedoch auf mögliche Kosten schließen. Jüngere Anlagen, die nur kurz im Betrieb sind, weisen ebenso geringere Reparaturkosten als ältere Anlagen auf.

Fazit: Betriebskosten einer PV Anlage

Die Betriebskosten einer PV Anlage sind grundsätzlich Kosten, die durch den Nutzungsbetrieb der Anlage anfallen. Als Grundlage hierfür dient die gesamte Nutzungsdauer. In der Praxis wird zwischen variablen und fixen Betriebskosten unterschieden. Lediglich die variablen Betriebskosten lassen sich durch Preisvergleiche in der Form von Versicherungsangeboten oder preislich attraktiven Wartungsverträgen für Wartungsarbeiten aktiv beeinflussen. Mit zunehmendem Alter der Anlage sind zudem auch höhere Betriebskosten der PV Anlage zu veranschlagen.